Kaum eine Landschaft ist so reich an Zeugnissen der Kunst und Kultur des Mittelalters wie das alte französische Herzogtum Burgund. Kelten und Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen, und im Mittelalter wurde Burgund zum Zentrum des abendländischen Mönchstums.
Die Prachtentfaltung und Machtfülle der Benediktinerabtei Cluny steht gegen die Askese und Einfachheit der Zisterzienser. Hervorragende Bauwerke im Stil der Romanik, dem Baustil, der in Burgund zu seiner Vollendung geführt wurde, erwarten Sie. Doch auch die Gotik, die über die Champagne nach Süden drang, hat hier Fuß gefasst. Die stattlichen Dörfer und kleinen Städte mit ihren anspruchsvollen Pfarrkirchen zeugen vom Kunstsinn und Wohlstand der durch Weinbau und Weinhandel, Ackerbau und Viehzucht reichen Bauern und Stadtbürger.
Unter den vier Herzögen aus dem Haus Valois stieg Burgund im 14. und 15. Jahrhundert zur europäischen Großmacht auf und reichte weit nach Norden bis Flandern. Flämische Künstler und Handwerker sorgten für einen erneuten Höhepunkt der Kultur im „Herbst des Mittelalters“, den man vor allem in der Hauptstadt Dijon spürt.
Schon die Römer hatten den Weinstock nach Burgund gebracht und die großen Klöster des Mittelalters besaßen reiche Weinberge in besten Lagen; noch heute trägt sich das 1443 gestiftete Hospiz von Beaune aus dem Weinbau. Die Grands-Crus aus dem blauen Spätburgunder von den Hängen zwischen Beaune und Dijon zählen zu den bekanntesten Rotweinen der Welt.
1. Tag: Anreise Beaune (690 km)
Anreise. Beaune ist der Hauptort der Côte-d’Or (Goldküste) und Zentrum des burgundischen Weinbaus und Weinhandels. Stadtführung Beaune: Hospiz von Beaune mit Besichtigung Hotel Dieu, ein ehemaliges Krankenhaus aus dem Mittelalter, das zu den berühmtesten Bauwerken Burgunds gehört mit dem Altargemälde des Jüngsten Gerichts des Flamen Rogier van der Weyden, einem Hauptwerk der europäischen Malerei des 15. Jhs. Rundgang zur spätromanischen Stiftskirche Notre Dame. Hotelbezug in der schönsten Stadt Burgunds mit unzähligen Kunstschätzen, alten Befestigungsmauern und malerischem Stadtbild. Abendessen - Ü Beaune.
2. Tag: Dijon - Karthause Champmol - Route des Grands Crus (90 km)
Frühstück. Fahrt nach Dijon, Hauptstadt des spätmittelalterlichen Herzogtums Burgund, deren Sehenswürdigkeiten auf einer Fläche von 1 km Länge und 250 m Breite eng aneinandergedrängt sind. Altstadtrundgang: Herzogpalast mit Museum der Schönen Künste, berühmte Spätgotische Grabmäler der burgundischen Herzöge, Kirche Notre Dame mit einzigartiger Fassade, Kathedrale St. Bénigne mit Besichtigung der berühmten Rundkrypta. Danach fahren Sie zur nahe gelegenen Karthause von Champmol, wo Sie den Moses-Brunnen (14. Jh) bestaunen. Auf den wenigen Kilometern zwischen Dijon und Beaune wachsen die besten Weine Frankreichs. Fahrt auf der Weinstraße „Route des Grands Crus“ mit berühmten Weinlagen der Côte d`Or oder Clos de Vougeot nach Nuits-Saint-Georges zur Weinprobe. Abendessen - Ü Beaune.
3. Tag: Fontenay - Chablis - Vézelay (400 km)
Frühstück. Fahrt in das Auxois zur ehemaligen Zisterzienserabtei Fontenay (UNESCO Welterbe). Sie ist die einzige in ihrem mittelalterlichen Zustand erhaltenen Zisterzienserabtei Frankreichs (12. Jh.) und liegt abgeschieden in einem bewaldeten Flusstal. Besichtigung. Sieben Grand-Cru-Lagen begründen den Weltruhm des aus der Rebsorte Chardonnay gekelterten Chablis. Verkostung in einem Weingut. Fahrt nach Vézelay. Die Stadt war angebliche Begräbnisstätte Maria Magdalenas, im Mittelalter für einige Jahrzehnte einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Frankreichs und Ausgangs-, als auch Sammelpunkt mehrerer Kreuzzüge. Rundgang entlang der Stadtmauern, Besichtigung der Basilika Sainte-Marie-Madeleine (12./13.Jh) (UNESCO Welterbe) der größten Klosterkirche Frankreichs einer der bedeutendsten Kirchenbauten Burgunds mit herausragender romanischer Architektur, herrlichen Portalen und Kapitellen. Rückfahrt zum Hotel, Abendessen - Ü Beaune.
4. Tag: Autun - Cluny (240 km)
Frühstück. Fahrt in südliche Richtung durch das Tal der Ouche zur Bischofsstadt Autun. Die „Schwester und Rivalin Roms in Gallien“ entstand an der Stelle einer bedeutenden Keltensiedlung und bewahrt noch zahlreiche Reste aus der römischen Vergangenheit. Im Mittelalter war Autun Wallfahrtsort, wegen des Grabs des heiligen Lazarus. Darüber wurde die Wallfahrtskirche (heute Kathedrale) Saint-Lazare errichtet, ein mächtiges Bauwerk, mit eindrucksvollem Figurenrelief am Weltgerichtsportal und Kapitelle, die zu den Juwelen der romanischen Kunst im Burgund gehören. Besuch im Musée Rolin. Einer der Höhepunkte jeder Burgundreise ist Cluny. Das dortige Benediktinerkloster war Ausgangspunkt der wichtigsten Ordensreform des Mittelalters und Zentrum eines Mönchsstaates, der die ganze christliche Welt umfasste. Besuch der noch imposanten Reste der romanischen Klosterkirche mit dem Querhaus von Saint-Pierre-et-Saint-Paul, der einst größten Kirche des Mittelalters. Erleben Sie anhand des Führungsweges und der Modelle im Museum die ungeheure Größe der Anlage, die nach der Revolution als Steinbruch ausgebeutet wurde. Abendessen - Ü Beaune.
5. Tag: Auxerre - Schifffahrt Yonne - Troyes (220 km)
Frühstück. Fahrt ins mittelalterliche Auxerre. Auf einem Hügel am Ufer der Yonne liegt das pittoreske Städtchen. Unterschiedlichste Bauwerke - vom Fachwerkhaus bis zum Stadtpalais - spiegeln die Geschichte Auxerres vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert wieder. Stadtführung: ehemalige Abteikirche St. Germain mit karolingischen Fresken, sowie die hochgotische Kathedrale St. Etienne mit freskengeschmückter Krypta. Besichtigung. Mittagspause. Schifffahrt auf der Yonne. Fahrt nach Troyes, der schönsten Fachwerk-Altstadt Frankreichs, deren Grundriss die Form eines Champagnerkorkens hat. Stadtführung - Abendessen - Ü Troyes.
6. Tag: Nancy - Heimreise (770 km)
Frühstück. Heimreise über Nancy - Stadtrundgang: Prächtiger Place Stanislas (UNESCO Welterbe), mit Rathaus, Theater, Triumphbogen, Rückkehr ca. 20.30 Uhr Nürnberg - 21.30 Uhr Ebermannstadt.